Konflikte innerhalb der Familie mittels Gericht lösen zu
wollen, ist die schlechteste und letzte Alternative. Leider wird dies aber
immer noch in den meisten Fällen als einzige Möglichkeit empfohlen, wenn eine
einvernehmliche Lösung nicht möglich scheint.
Dass mit der Mediation ein dritter eigenständiger Weg
möglich ist, geht konsequent vergessen …sogar beim Beobachter.
Im Beobachter vom 2. Februar geht es um einen
Erbrechtsfall bei dem die Frage gestellt wird, ob ein Geschwister aus einer
Erbengemeinschaft austreten kann. Von der Rechtsexpertin wird aufgezeigt wie
dies möglich ist. Entweder sind alle Geschwister einverstanden oder der
Erbanteil wird an ein Geschwister abgetreten.
Wenn die Fragestellerin dies nicht möglich machen könne,
dann bleibe ihr, so der abschliessende Rat der Beobachter-Rechtsexpertin, nur
eine Klage vor Gericht. Die Möglichkeit einer Mediation wird im Artikel nicht
erwähnt.
Wenn nicht einmal im Beobachter konsequent auf die
Mediation als dritten gleichwertigen Weg zu einer Konfliktlösung hingewiesen
wird, wie soll das dann andernorts geschehen.
Mediation ist nicht einfach irgendeine windige Methode um
Konflikte irgendwie zu lösen, sondern eine hocheffektive Art um zu
einvernehmlichen Lösungen zu kommen. Lösungen, welche faule Kompromisse aus eigenen
Verhandlungen oder Gerichtsurteile um Welten übertreffen.
Dies wird auch in Schweizerischen Zivilprozessordnung
gewürdigt, welche Mediation als Alternative zu einem Zivilprozess explizit
vorsieht.
Es ist dringend nötig, dass Mediation vor allem auch von
Medien wie dem Beobachter konsequent erwähnt und empfohlen wird.
PS. Der Beobachter gibt mit dem Buch Mediation-Konflikte besser lösen sogar selbst ein Grundlagenwerk
zur Mediation heraus (Beobachter-Edition).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen