Montag, 12. Februar 2018

Wenn selbst der Beobachter das Gericht als einzige Alternative sieht ...




Konflikte innerhalb der Familie mittels Gericht lösen zu wollen, ist die schlechteste und letzte Alternative. Leider wird dies aber immer noch in den meisten Fällen als einzige Möglichkeit empfohlen, wenn eine einvernehmliche Lösung nicht möglich scheint.
Dass mit der Mediation ein dritter eigenständiger Weg möglich ist, geht konsequent vergessen …sogar beim Beobachter.
Im Beobachter vom 2. Februar geht es um einen Erbrechtsfall bei dem die Frage gestellt wird, ob ein Geschwister aus einer Erbengemeinschaft austreten kann. Von der Rechtsexpertin wird aufgezeigt wie dies möglich ist. Entweder sind alle Geschwister einverstanden oder der Erbanteil wird an ein Geschwister abgetreten.
Wenn die Fragestellerin dies nicht möglich machen könne, dann bleibe ihr, so der abschliessende Rat der Beobachter-Rechtsexpertin, nur eine Klage vor Gericht. Die Möglichkeit einer Mediation wird im Artikel nicht erwähnt.
Wenn nicht einmal im Beobachter konsequent auf die Mediation als dritten gleichwertigen Weg zu einer Konfliktlösung hingewiesen wird, wie soll das dann andernorts geschehen.
Mediation ist nicht einfach irgendeine windige Methode um Konflikte irgendwie zu lösen, sondern eine hocheffektive Art um zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen. Lösungen, welche faule Kompromisse aus eigenen Verhandlungen oder Gerichtsurteile um Welten übertreffen.
Dies wird auch in Schweizerischen Zivilprozessordnung gewürdigt, welche Mediation als Alternative zu einem Zivilprozess explizit vorsieht.
Es ist dringend nötig, dass Mediation vor allem auch von Medien wie dem Beobachter konsequent erwähnt und empfohlen wird.

PS. Der Beobachter gibt mit dem Buch Mediation-Konflikte besser lösen sogar selbst ein Grundlagenwerk zur Mediation heraus (Beobachter-Edition).

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