Sonntag, 30. Juli 2017

Festgefahrene Konflikte




Konflikte gehören zu jeder Beziehung - egal ob in der Partnerschaft, in der Familie, bei der Arbeit oder unter Nachbarn. Irgendwann ist man nicht gleicher Meinung - irgendwann stört einem das Verhalten des andern. Dabei können je nach emotionaler Betroffenheit auch durchaus die Fetzen fliegen, man darf auch mal laut werden. Sollte dabei sogar Geschirr zu Bruch gehen, muss man trotzdem nicht grundsätzlich an der Beziehung zweifeln.

Entscheidend ist, wie wir mit dem aufgebrochenen Konflikt umgehen. Verstummen wir und lassen das Vorgefallene ungelöst, fährt sich der Konflikt fest. Es gelingt uns allenfalls durch Verdrängung wieder etwas wie Normalität herzustellen, der Konflikt bleibt aber wie ein Stachel in der Beziehung stecken. Irgendwann wird diese Stelle wieder berührt und der Konflikt wird in seiner alten Heftigkeit erneut aufflammen.

Wenn wir den Gründen die zum Konflikt geführt haben bewusst nachgehen, wenn ich mich frage, was bei mir die heftige Reaktion ausgelöst hat und wenn ich dies meinem Partner mitteilen kann, habe ich viel zur Konfliktbeilegung getan. Wenn es nun meinem Partner gelingt für sich das gleiche zu tun und ich ihm ernsthaft zuhöre, dann sind wir auf gutem Weg den Konflikt mediativ aufzulösen.
Wir können es schaffen gegenseitig zu spüren, welchen wichtigen Nerv wir beim andern getroffen haben. Wenn wir darüber sprechen können, kann unsere Beziehung gestärkt aus dem Konflikt herausgehen.

Leider sind wir nicht so geübt darin, Konflikte wirklich auszutragen. Mediativ Konflikte lösen bedeutet miteinander sprechen – einander zuhören – gemeinsam Lösungen suchen.
Daraus kann man auch ein Lebensmotto machen.

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