In dem Moment, in dem
ich mit mir glücklich bin, kann ich mit jemand anderem glücklich sein.
1 Voraussetzung jeder glücklichen Beziehung, ist
die Fähigkeit mit sich selbst zufrieden zu sein. Ich bin mir im Klaren, wer ich
bin, was ich will und welche Ziele ich habe. Nur dann bin ich in der Lage mich
mit einem Partner auseinanderzusetzen, der seine eigenen Ziele hat. Natürlich
würde ich es gerne sehen, wenn er sich meinen Wünschen anpasst. Aber das gilt
umgekehrt natürlich auch für mein Gegenüber.
Wenn ich niemanden
dazu verdamme, mich glücklich zu machen, kann ich mit jemand anderem glücklich
werden.
2 Ich übernehme die Verantwortung für mein Tun und
Lassen, ich heile mich selbst, wenn Heilung nötig ist, wirke heilsam auf meine
Verletzungen ein und stelle mich meinen Ängsten. Wenn ich Hilfe von aussen
brauche, ist nicht mein Partner dafür zuständig sondern allenfalls Ärzte oder
Therapeuten.
3 Das gilt auch umgekehrt. Ich darf mich
nicht für das Glück meines Partners verantwortlich fühlen. Natürlich darf und
soll ich ihn unterstützen. Dabei muss ich aber ruhig bleiben und darf nicht
überreagieren und selbst in Ängsten verfallen oder davonlaufen, wenn
der Partner in solchen Ängsten gefangen oder anderweitig aufgebracht ist.
Wenn dann jemand da
ist, der in die gleiche Richtung geht, kann man ein Stück des Weges gemeinsam
gehen – und sich wieder trennen – oder ein Paar werden – oder sogar eine
Familie gründen.
4 Jede Partnerschaft wird eine Partnerschaft auf
Zeit sein. Es gab eine (äusserst prägende) Zeit vor der Beziehung und es wird
in jedem Fall eine Zeit danach geben (auf jeden Fall für einen der beiden). Es darf
daher nicht sein, dass ich Lebensträume und Lebensziele der Beziehung wegen
aufgebe. Es ist meine Aufgabe meinen
Lebensidealen treu zu bleiben, auch wenn diese nicht sofort umsetzbar
sind. Eine sinnvolle Beharrlichkeit hilft mir mein Leben auch in einer
Partnerschaft zu verwirklichen. Dazu braucht es die Fähigkeit mich mit den
Problemen, die mich verwirren und mit denen ich in der Partnerschaft ringe,
auseinanderzusetzen, sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, Unbehagen um des
Wachstums willen zu ertragen.
Es sind dies die Vier
Aspekte der Balance nach David Schnarch:
1 Stabiles und flexibles Selbst
2 Stiller Geist – ruhiges Herz
3 Massvolles Reagieren
4 Sinnvolle Beharrlichkeit
(David Schnarch, Intimität und Verlangen, Klett-Cotta, 2011)